Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin – StIKo Vet am Friedrich-Loeffler-Institut hat die Leitlinie zur Impfung von Kleintieren aktualisiert. Mit Stand 1. Februar 2019 gibt es darin auch eine Änderung der Empfehlung über die Impfung von Kaninchen gegen RHDV-2. Demnach wird die Verwendung des monovalenten Impfstoffs gegen die klassische RHD-Variante nun nicht mehr empfohlen:
„Mit den klassischen monovalenten Impfstoffen (...) lässt sich nach wiederholter Immunisierung lediglich ein Teilschutz gegen RHDV-2 erzielen. Diese Impfstoffe sollten daher zum Schutz vor RHDV-2 keine Anwendung mehr finden.“
Bislang wurden diese Varianten der Immunisierung gegen RHDV-2 empfohlen:
1. mit dem klassischen monovalenten Vollantigen-Impfstoff gegen die klassische RHD-Variante. Jungtiere sollten mit diesem Impfstoff so früh wie möglich geimpft werden (laut Hersteller ab 4 Wochen möglich) und das zweimal im Abstand von drei Wochen sowie anschließend halbjährlich aufgefrischt. Diese Art der Immunisierung sollte laut FLI-Stellungnahmen von 2016 und 2017 teilweise einen Schutz gegen die RHDV-2 herstellen (partieller Kreuzschutz). Damit sollte zumindest der tödliche Ausgang einer Infektion mit RHDV-2 verhindert werden.
2. mit dem ausschließlich gegen RHDV-2 wirksamen monovalenten Vollantigen-Impfstoff, der ursprünglich für Mastkaninchen entwickelt worden ist und zuerst in Spanien auf den Markt kam. Dieser Impfstoff soll ab dem 30. Lebenstag verabreicht werden und schützt nur gegen den tödlichen Verlauf der RHDV-2. Die Immunisierung hält für neun Monate an.
3. mit dem Kombi-Impfstoff aus Frankreich, der sowohl Schutzwirkung gegen RHD als auch RHDV-2 vermittelt, die nach der Grundimmunisierung für die Dauer von zwölf Monaten besteht.
Aktuelle Impfempfehlung
Jungtiere werden laut der aktualisierten Leitlinie der StIKo Vet nach wie vor am besten so früh wie möglich gegen RHDV-2 geimpft (ab der 4. Lebenswoche; Wiederholungsimpfung nach drei Wochen), da die Krankheit – im Gegensatz zur klassischen RHD-Variante – bereits unter Jungtieren hohe Todesraten aufweise. Der Kombi-Impfstoff aus Punkt 3 bietet dabei einen belastbaren Schutz gegen RHD und RHDV-2 für die Dauer von zwölf Monaten. Allein gegen RHDV-2 schützt die in Punkt 2 dargestellte Impfmöglichkeit, und zwar für etwa neun Monate. Hier muss zusätzlich noch gegen RHD geimpft werden. Darüber hinaus empfiehlt die StIKo Vet das Impfen gegen Myxomatose mit den bekannten Sera (Jungtiere ab der 4. Lebenswoche, aufgefrischt nach drei Wochen und dann alle sechs Monate).
Judith Ziehm-Degner
Die aktuelle Leitlinie steht zum Download online unter
Spätestens seit der großen Krankheitswelle 2016 ist RHDV-2, die neue Variante des RHD-Virus, in aller Kaninchenzüchter Munde. Der eine weiß über die tödliche Gefahr für Kaninchen mehr Bescheid, der andere weniger. Und immer wieder gibt es Fragen, die angesichts der Fülle an Fakten nicht einmal eben schnell beantwortet werden können. Zur RHD/RHDV-2-Problematik legte nun das renommierte Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ein Informationsblatt mit den wichtigsten Fragen rund um die Krankheit und den Umgang sowohl mit erkrankten Tieren als auch vorbeugende Maßnahmen vor. Dieser prägnante und gut verständliche Überblick mit Handlungs-, Impf- und Desinfektionsempfehlungen unter dem Titel „FAQ – Hämorrhagische Krankheit der Kaninchen (RHDV, RHDV-2)“ sei in diesem Sonderdruck „Kaninchenzeitung kompakt – Fachwissen RHD/RHDV-2 auf einen Blick“ dokumentiert. Verfasst wurde er von Dr. Patricia König (Laborleiterin am Institut für Virusdiagnostik des FLI). Es ist der aktuellste und wissenschaftlich fundierte Überblick zu RHD/RHDV-2. Das FLI wacht in Deutschland unter anderem über das Tierseuchengeschehen und beherbergt unter seinem Dach die Ständige Impfkommission für Veterinärmedizin, die entsprechende Impfempfehlungen erteilt.
Was ist die hämorrhagische Krankheit der Kaninchen?
Die hämorrhagische Krankheit der Kaninchen, Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD), ist seit den 1980er- Jahren bekannt und wird durch ein Calicivirus, das RHD-Virus (RHDV), verursacht. Seit 2010 ist eine weitere Variante, RHDV-2, bekannt.
Welche Krankheitssymptome treten auf?
Beide Varianten können zu plötzlichen Todesfällen innerhalb von 12 bis 36 Stunden nach dem Auftreten von Fieber und untypischen Krankheitsanzeichen mit Apathie und Fressunlust führen. Diese Anzeichen können teilweise mit respiratorischen (Atemwegs-) und neurologischen Erkrankungen sowie Blutungsneigung verbunden sein. Chronische Krankheitsverläufe sind eher selten. RHDV-2 ist anhand der Krankheitssymptome nicht von der klassischen RHD zu unterscheiden. Die Raten der Todesfälle variieren sehr (20–100 %) und hängen unter anderem stark vom Immunstatus, Alter und dem Allgemeinzustand der Tiere ab.
Was unterscheidet die beiden Virus-Varianten?
Auffällige Unterschiede sind Erkrankungen durch RHDV-2 bei sehr jungen Tieren (unter zwei Wochen). Diese können ebenfalls schwer erkranken, es existiert im Gegensatz zur Infektion mit den klassischen Stämmen keine Nestlingsimmunität bei Tieren, die jünger als 4–6 Wochen alt sind. Im Gegensatz zur klassischen RHD sind auch Feldhasen für RHDV-2 empfänglich.
Wie wird RHD übertragen?
Die Viren werden in erster Linie durch direkten Kontakt übertragen, eine Ansteckung ist allerdings auch über in direkten Kontakt und über Gegenstände möglich (Personen, Futter, Gerätschaften, Transportkäfige, indirekte Kontakte auf Ausstellungen, passive Übertragung durch Insekten u.a.m.). Eine wichtige Rolle spielen Kontakt zu Wildkaninchen und Grünfutter, das mit Ausscheidungen infizierter Wildkaninchen verunreinigt ist.
Wie haltbar ist das Virus in der Umwelt?
RHDV und RHDV-2 halten sich sehr gut in der Umwelt. Bei höheren Temperaturen (bis 50° Celsius) und Trockenheit bleiben die Viren über längere Zeit stabil, z. B. getrocknet bei Raumtemperatur mindestens über 15 Wochen. In Kadavern hält sich das Virus bei tiefen Temperaturen nachweislich sieben Monate.
Wo können die Tiere untersucht werden und welche Kosten entstehen?
Für die routinemäßige RHDV-Diagnostik sollten die Proben an die entsprechenden Untersuchungseinrichtungen der Länder oder an private Diagnostiklabore gesendet werden. Das FLI führt Untersuchungen auf RHDV/RHDV-2 aus wissenschaftlichem Interesse nur in begründeten Einzelfällen durch. Untersuchungen zum Nachweis und zur Differenzierung von RHDV werden mit 25–35 € zuzüglich Mehrwertsteuer veranschlagt. Die Kosten für umfangreichere Untersuchungen sollten mit der Untersuchungsstelle direkt abgesprochen werden. Nachfragen, wohin die Proben zu schicken sind, sind an den betreuenden Tierarzt/Tierärztin zu richten, um kurze Transportwege zu gewährleisten.
Können Kaninchen, die eine RHDV-Infektion überlebt haben, auch auf RHDV-2 untersucht werden?
Kommerziell erhältliche Antikörperteste können nicht zwischen Antikörpern gegen klassische RHDV und RHDV-2 unterscheiden (Kreuzreaktionen). Bei ungeimpften Tieren kann eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen RHDV erfolgen. Hatte das Tier bereits Impfantikörper, ist der Test ohne den Vergleich mit einer frühen Probe und einer späteren Probe, die nach der vermuteten Exposition gewonnen wurde, nach dem aktuellen Stand der Diagnostik kaum zu beurteilen. Das sogenannte Serumpaar liefert den Beweis für einen starken Anstieg der Antikörperspiegel im Falle einer Infektion. Untersuchungen auf das Virus selbst sind am lebenden Tier nicht zuverlässig, die Ausscheidung erfolgt intermittierend, d. h. zeitweilig aussetzend und in unregelmäßigen Abständen wiederkehrend. Das FLI führt keine differenzierenden Antikörpernachweise durch.
Kann ein Kaninchen, das eine RHDV-2-Infektion überstanden hat, das Virus weiterhin übertragen?
Nach bisherigen Erfahrungen kann das Erbgut des Virus in überlebenden Tieren teilweise über mehrere Wochen nachgewiesen werden. Ob Tiere tatsächlich Dauerausscheider von infektiösem Virus sein können, ist allerdings nicht experimentell nachgewiesen. Dies könnte nur in aufwändigen Tierversuchen geklärt werden, da RHDV/RHDV-2 nicht in Zellkulturen vermehrt werden kann. Erfahrungsberichte zur Virusdynamik/Re-Infektion in Kaninchenbeständen (Epidemiologie) unterstützen die Annahme, dass es tatsächlich zur Infektion von neueingestallten Tieren durch Dauerausscheider kommen kann. Sicher ist, dass dieser positive Status der überlebenden Tiere schwankt, d. h. die Untersuchungen zwischenzeitlich negativ ausfallen können. Daher ist der Nachweis einer Dauerausscheidung bzw. einer sicheren Virusfreiheit kaum sicher zu führen.
Welche Möglichkeiten zur Impfung gibt es derzeit?
Derzeit sind in Deutschland Impfstoffe gegen die klassische RHD und gegen RHDV-2 zugelassen. Obwohl RHDV-2 sich flächendeckend in ganz Deutschland ausgebreitet hat, darf der Schutz gegen RHD nicht vernachlässigt werden, da die klassische RHD mitnichten ausgerottet ist. Um einen maximalen Impfschutz zu erhalten, ist unbedingt den aktuellen Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo vet) zu folgen. Diese sind im Internet verfügbar (https://www.fli.de/de/kommissionen/stiko-vet/empfehlungen/).
Handelsname
Zulassungsinhaber
Impfantigen
inakt. /leb.
Cunivak COMBO
IDT Biologika
RHD/Myxomatose
nakt./leb.
Cunivak RHD
IDT Biologika
RHD
inakt.
Dercunimix*
Merial
RHD/Myxomatose
inakt./leb.
ERAVAC
HIPRA
RHDV-2
inakt.
Filavac VHD KC+V
Filavie
RHDV/RHDV-2
inakt.
Lapimed RHD*
Nobivac Myxo-RHD
Merial
RHD
inakt.
RIKA-VACC Duo
Ecuphar N.V.
RHD/Myxomatose
inakt./leb.
RIKA-VACC
Ecuphar N.V.
RHD
inakt.
*Momentan sind keine Chargen dieser Impfstoffe in Deutschland auf dem Markt verfügbar.
Quelle: die folgenden Informationen sind den Internetseiten des PEI, der EMA sowie der Europäischen Kommission entnommen.
Stand der Recherche: April 2017
Warum überleben einige Tiere und andere sterben, obwohl sie mit dem gleichen Impfstoff geimpft sind? Welche Faktoren schützen das Kaninchen möglicherweise, und welche wirken sich nachteilig aus?
Dieses Phänomen ist nicht RHD-spezifisch, sondern wird durchaus auch bei anderen aggressiven Infektionskrankheiten beobachtet. Eine übergreifende und genaue Erklärung dafür gibt es nicht, hierfür sind die immunologischen Faktoren zu komplex. Generelle Faktoren bei Infektionen sind z. B. Alter (etwa bei der klassischen RHD die juvenile Resistenz der Jungtiere) sowie Rasseabhängigkeit und Geschlechtsabhängigkeit. Auf Seiten der Infektionserreger beeinflusst die unterschiedliche „Aggressivität“ (Pathogenität) unterschiedlicher Stämme/Isolate den Erkrankungsverlauf; ebenso kann die Erregerdosis das Krankheitsbild beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielen zudem individuelle Parameter wie allgemeiner Gesundheits- und Ernährungszustand, Stress, Vorerkrankungen und Folgeerkrankungen. Jedes Individuum kann unterschiedlich auf eine Impfung reagieren.
Was ist nach einem Ausbruch der Krankheit in einer Kaninchenhaltung zu beachten?
Nach einem Ausbruch sollten Gegenstände, die mit erkrankten Tieren in Kontakt gekommen sind (z. B. Kleidungsstücke und Schuhsohlen, Gehege, Käfige), gründlich gereinigt und mit geeignetem Desinfektionsmittel exakt nach jeweiliger Anweisung desinfiziert werden. Das Mittel muss gegen unbehüllte Viren wirksam sein. Eine Auflistung geeigneter Präparate veröffentlicht die Deutsche Veterinärmedizinische Gesellschaft (DVG; http://www.desinfektion-dvg.de). Außenanlagen sollen einige Wochen leer stehen, das Gras sollte unbedingt kurz gehalten werden. Die Haltbarkeit des Virus in der Umwelt beträgt bis zu dreieinhalb Monate, wird aber durch gründliche Reinigungsmaßnahmen reduziert. Eine Verschleppung des Virus über Personen, Gegenstände, Grünfutter, aber auch über Fliegen und Aasfresser ist möglich. Neue Tiere sollten frühestens 8–12 Wochen nach der Abschlussdesinfektion wieder eingestallt werden. Es kann nur dringend empfohlen werden, sofern die Haltungsmöglichkeiten es zu lassen, die Tiere zunächst separat zu halten, sie zu immunisieren und eine Woche, nachdem der maximale Impfschutz (nach Herstellerangaben) erreicht ist, mit den Tieren zu vergesellschaften, die eine RHDV/ RHDV-2-Infektion überstanden haben. Dabei sollten die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo vet) beachtet werden (https://www.fli.de/de/kommissionen/stiko-vet/empfehlungen/).
Sollten Tierschauen mit Kaninchen abgesagt werden?
Generell sollten Tiere, die zu einer Ausstellung zugelassen werden, nach den Impfungsempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKoVet) gegen RHDV und RHDV-2 geimpft sein (https://www.fli.de/de/kommissionen/stiko-vet/empfehlungen/). Ansonsten sollte man an das Verantwortungsbewusstsein der Tierhalter appellieren, in Abhängigkeit von der regionalen Seuchenlage gegebenenfalls auf die Teilnahme zu verzichten.
Dr. Patricia König
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit
Dr. Patricia König ist promovierte Veterinärmedizinerin und Fachtierärztin für Virologie. Sie war bereits als praktische Tierärztin und in verschiedenen Bereichen der Virologie, Virussicherheit und -inaktivierung am Robert-Koch-Institut tätig, ehe sie sich 1998 als wissenschaftliche Angestellte am Friedrich-Loeffler-Institut auf Vakzineentwicklung und Effizienztestung spezialisierte. Seit 2005 leitet sie (stellv.) das Nationale Referenzlabor (NRL) für BHV 1 (Bovines Herpesvirus 1), seit 2006 das NRL für Infektiöse Anämie der Einhufer und seit 2010 das NRL für Equine Virale Arteritis. Seit 2015 hat Frau Dr. König die Prüfleitung der RHDV-Diagnostik inne.
RHDV-2 - Deutsche Zulassung von „Filavac VHD K C+V“
Das Team von kleintiernews hat sich anlässlich des schweren Ausbruchs der aggressiven Variante der RHD zur Aufgabe gemacht, die Züchterschaft innerhalb des Zentralverbandes Deutscher Rassekaninchenzüchter e.V. umfangreich rund um das sensible Thema „RHDV-2“ aufzuklären und selbstverständlich stets auf dem aktuellsten Stand halten. So gaben wir im August 2016 insgesamt 40.000 Sonderbroschüren mit allen wichtigen Fakten rund um RHDV-2 in die deutschlandweite Verteilung.
Der Ausbruch dieser Viruserkrankung hat unendlich vielen Kaninchen das Leben gekostet und es trugen sich tragische Bilder in den Anlagen vieler Züchter zu. So musste händeringend eine Möglichkeit zum Schutz unserer geliebten Rassekaninchen gefunden werden, denn bis zu dem Zeitpunkt gab es in Deutschland keinen Impfstoff, der RHDV-2 Impfantigen enthielt.
Gemäß § 11 Absatz 6 Nr. 2 TierGesG bestand jedoch die Möglichkeit, Impfstoffe, die RHDV-2 Impfantigen enthielten und im Ausland für die entsprechende Indikation zugelassen waren, per Ausnahmegenehmigung anzuwenden. Dies musste vom behandelnden Tierarzt bei der jeweils zuständigen obersten Landesbehörde entsprechend beantragt werden. Dieser Weg ist jedoch ab sofort nicht mehr von Nöten.
MR-Verfahren positiv entschieden
Damit der Impfstoff der Firma Filavie die nationale (deutsche) Zulassung erhalten kann, wurde das Verfahren zur gegenseitigen Anerkennung (MR-Verfahren) gewählt. Voraussetzung hierfür ist, dass für den Impfstoff bereits eine gültige Zulassung in einem anderen Mitgliedstaat (hier Frankreich) vorliegt. Im Rahmen dieses MR-Verfahrens prüft das Paul-Ehrlich-Institut im ersten Schritt die vorliegenden Bewertungsberichte zur Qualität, die Unbedenklichkeit sowie die Umweltverträglichkeit und Wirksamkeit des Tierarzneimittels um eine nationale Zulassung nach dem Tiergesundheitsgesetz (TierGesG) und der Tierimpfstoff-Verordnung erteilen zu können. Bereits am 27. Januar 2017 wurde über die Qualität und Wirksamkeit des Impfstoffes positiv entschieden, so Gilbert Magant von der Firma Filavie aus Frankreich.
Im zweiten Schritt erfolgt die Überprüfung der Texte für die deutsche Verpackung, da immunologische Tierarzneimittel, die in Deutschland vermarktet werden sollen, gemäß § 35 und § 36 Tierimpfstoff-Verordnung in deutscher Sprache zu kennzeichnen sind. Ferner ist jedem dieser Mittel eine Packungsbeilage (Gebrauchsinformation) beizufügen. Dr. Luc Goossens, Betriebsleiter der Firma Ecuphar, erklärte, dass bereits die Registrierungsnummer vom Paul-Ehrlich-Institut erteilt und Texte für die deutsche Verpackung überarbeitet wurden. Dr. Luc Goossens, Betriebsleiter der Firma Ecuphar, teilte uns mit, dass der Impfstoff Filavac VHD K C+V formal in Deutschland zugelassen wurde. Die Firma Ecuphar kann somit den Impfstoff für den Deutschen Mark einführen und mit den abgestimmten Verpackungen zur Chargenprüfung dem PEI vorgelegt werden.
In Deutschland wird der Filavac VHD K C+V Impfstoff durch das pharmazeutische Unternehmen Ecuphar GmbH aus Greifswald vertrieben werden. Der Impfstoff wird selbstverständlich nur an tierärztliche Praxen und Kliniken ausgeliefert und wird voraussichtlich Ende Aprilverfügbar sein.
Schutz vor RHDV-1 und RHDV-2
Bei dem Filavac VHD K C+V handelt es sich um einen Impfstoff, der gegen beide Varianten der RHD schützt. Der französische Impfmittelhersteller Filavie empfiehlt in Gebieten mit hohem Infektionsdruck, die Jungtiere bereits im Alter von 4 Wochen erstmalig zu impfen und ab der 10. Lebenswoche eine Wiederholungsimpfung durchzuführen. In Gebieten oder Beständen, wo kein hoher Infektionsdruck herrscht, genügt die einmalige Impfung im Alter von 10 Wochen. Die Dauer der Immunität beträgt 12 Monate. Jedoch sollte bei hohem Infektionsdruck das Impfintervall auf ein halbes Jahr verkürzt werden.
Laut Information von Filavie erfolgt bei der Herstellung eine ständige Qualitätskontrolle über die Reinheit des Impfstoffes und somit ist ein hoher europäischer Qualitätsstandard garantiert.
Wir empfehlen auf diesem Wege allen Züchterinnen und Züchtern ihre Tiere so früh wie möglich zu impfen, um einem erneuten Ausbruch im Zuchtjahr 2017 vorzubeugen.